Die menschliche Komponente
Füllen Sie Ihre Visualisierungen mit Leben, denn am Ende des Tages dient die Architektur immer dem Menschen, der sie nutzt.
Wer urbane Räume gestaltet, gestaltet vor allem Lebensräume – ein Aspekt, der in der Immobilienvermarktung nur zu gerne ausgeblendet wird. Wo es um Quadratmeterzahlen und Wegerecht geht, wird der Mensch zum Interessenten oder Vertragspartner, und Familien zu Zielgruppen. Das spiegelt sich nicht zuletzt in den 3D-Visualisierungen wieder. Wurden anfangs oft noch abstrakte Scherenschnitte menschlicher Silhouetten in die Renderings integriert, um Größenverhältnisse zu illustrieren und die etwas hölzernen Architektur-Visualisierungen Ende der 90er Jahre mit Leben zu füllen, so wich mit zunehmendem Fotorealismus das Interesse an der menschlichen Komponente. Wozu auch? Die Bilder sind stimmungsvoll und auf Hochglanz getrimmt und ein schlecht integriertes Foto einer Person, mit falschem Lichteinfall und kunterbunten Klamotten ruiniert nur die ansonsten makellose Architektur-Inszenierung. Und darum geht es ja doch: den Verkauf einer Immobilie – die ältere Dame auf dem Balkon ist nicht im Kaufpreis enthalten.
Zu kurz gedacht, wie wir finden. Jedes Bauwerk steht in enger Beziehung zu seiner Umgebung – vor allem im sozialen Kontext. Sehen wir nur das Gebäude allein stehend vor uns, entgeht uns ein Großteil seiner Funktion. Das Leben im und um den neugestalteten Raum entscheidet letztendlich darüber, wie wir die Architektur wahrnehmen und beurteilen.
Dieses umgebende Leben schon vor dem Bau einer Immobilie sichtbar zu machen, gehört zu den anspruchsvollsten und gleichzeitig spannendsten Aspekten der Architekturvisualisierung und umfasst von der Definition der sozialen Strukturen bis hin zur Darstellung eben dieser und ihrer Interaktion mit der Architektur viele kreative und konzeptionelle Prozesse, die sich stark auf das endgültige Bildergebnis auswirken. Einiges ergibt sich aus der geplanten Nutzung, der Zielgruppe oder bereits bestehenden Strukturen, anderes wiederum muss komplett neu erdacht werden.
Vor allem bei Großprojekten wie im Städtebau oder bei öffentlichen Bauten, spielt der soziale Kontext eine übergeordnete Rolle vor dem räumlichen Entwurf und ist wichtiger Bestandteil des architektonischen Konzepts.

Visuelles Storytelling
Wir gehen gemeinsam mit unseren Kunden einen Schritt zurück und stellen uns den Entwurf nicht als Insel auf dem weißen Papier vor, sondern als das was es ist: eine Neugestaltung des Raums um die Immobilie herum. Wie nimmt man das Gebäude wahr, wenn man es aus der Ferne sieht? Wie fügt es sich in die bestehende Umgebung ein und wie werden die Menschen und das soziale Leben mit ihm interagieren – welche Rolle übernimmt der neue Raum im sozialen Kontext?
Sind diese Fragen beantwortet, beginnen wir den Kontext virtuell zu erschaffen. Dazu modellieren wir die Umgebung entweder abstrakt oder detailgetreu nach und suchen spannende Perspektiven und Sicht-Achsen, die den Raum um das Bauvorhaben mit einbeziehen. Hinzu kommen Personen, die wir als Fotos oder in Form 3d-gescannter Modelle integrieren.
So entstehen abseits der üblichen Architekturvisualisierungen, in denen die Immobilien immer bild-füllend präsentiert werden, spannende und unerwartete Ansichten, die sich angenehm aus dem einheitlichen Allerlei auf den Immobilienportalen abheben.
Und was besonders wichtig ist: Durch die Darstellung von Personen lassen sich nicht nur Größenverhältnisse visualisieren, sondern vor allem auch Geschichten erzählen. Spielende Kinder, Spaziergänger, Freizeitsportler, hektische Geschäftsleute – sie alle vermitteln auf subtile Weise einen Gesamtkontext, der zum besseren Verständnis des Raumentwurfs und seiner Umgebung beiträgt.